Seinsprinzipien und Wahrheit
von Reinhard Gobrecht (gobrecht)

 

Philosophischer Beitrag

Seinsprinzipien betreffen das gesamte Sein, während rein logische Prinzipien nur die Logik betreffen. Eine gesunde, vernünftige Logik beschreibt die Tatsachen, wie sie auch wirklich sind, das bezeichnet man auch als Rechtheit. Eine solche Logik ist ein Teil des Seins. Ein Seinsprinzip gilt nun für die gesamte Menge (des Seins), während ein logisches Prinzip nur für eine Teilmenge des Seins (die Logik) gilt. Hieraus kann man schließen, dass ein Seinsprinzip auch ein logisches Prinzip ist, denn das was für die Gesamtmenge gilt, gilt auch für eine Teilmenge. Umgekehrt schließt man durch Kontraposition, dass dasjenige welches kein logisches Prinzip ist (etwa Unlogisches oder Widersprüchliches) auch kein Seinsprinzip sein kann, d.h. eher nicht realistisch sein kann. Es ist also recht vom Seienden zu sagen, es ist und vom Nichtseienden, es ist nicht. Jedoch sagt man nicht vom Seienden, es sei nicht und nicht vom Nichtseienden, es sei, das wäre nicht recht. Nicht dadurch also, dass wir ein wahres Urteil aussprechen, verhält es sich auch wirklich so, sondern nur darum weil es sich auch so verhält ist unser Urteil wahr. Die Realität macht also unsere Urteile wahr, das ist das Realitätsprinzip. Im Irrtum befindet sich daher, wer anders denkt, als die Dinge sich verhalten. Aus Ontologischem folgt also Logisches und aus Unlogischem eher Unrealistisches (Unwahrscheinliches). Zwei ganz große typische Seinsprinzipien sind das Prinzip vom ausgeschlossenen Widerspruch (entweder Sein oder Nichtsein) und das Prinzip vom ausgeschlossenen Dritten (zwischen Sein und NIchtsein gibt es kein Mittleres).
Reinhard Gobrecht www.reinhardgobrecht.jimdo.com
Literatur: (Aristoteles: Metaphysik)

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