positiv auf d Spitze treiben
von riemsche

 

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Für Frieden braucht es Empathie_ also Mitgefühl sowie die Fähigkeit und den Willen, sich in andere hineinzuversetzen. Um rechtzeitig zu realisieren, dass jemand durch das eigene Handeln oder durch Handlungen anderer verletzt wurde. Es geht um das Interesse am Menschen an sich_ darum, zu verstehen, warum jemand ist, wie er ist und handelt, wie er handelt. Unverarbeitete Traumata führen _nicht selten sehr plötzlich_ zu Gewalt. Es gibt eine Art vererbten Hass auf eine andere Kultur, Religion oder Gesellschaft, welcher unterbewusst existent ist, obwohl der aktuellen Generation entsprechende Erfahrungen fehlen. Und es gibt kollektive Traumata als Ergebnis früherer Gewalttaten. Kriegstraumata sind tickende Zeitbomben.

Zudem mehren Generationen, die Gewalt direkt erlebt und danach im Schock verharrend reine Überlebensmechanismen entwickelt haben, bereits vorhanden Hass ins Unermessliche. Eine Gräueltat erschüttert, schockiert, dann folgt Trauer, dann Angst, dann Wut_ aus ihr entsteht Verbitterung, die wiederum zu Rache und Vergeltung führt. Wird dieser Zyklus vor dem verbittert Zustand nicht gestoppt, ist es schwierig, die Spirale zu durchbrechen. Für dauerhaften Frieden gilt es, für alle Variablen Lösungen zu finden. Nachhaltige Friedensarbeit sollte imstande sein, einen bestehenden Konflikt in etwas Positives umzuwandeln_ eine Transformation, die auf mehreren Ebenen stattfinden muss und dreidimensionale Gegebenheiten erfordert. Physische Sicherheit_ also keine körperliche Bedrohung, politische Sicherheit_ die unter anderem eine funktionierende Wirtschaft und Infrastruktur beinhaltet sowie psychologische Sicherheit_ das Gefühl, sicher zu sein.

Eine tiefgreifende Kränkung, die aus Kindertagen in einem schlummert, ist nicht sichtbar, wird als Verletzung oft weder wahr noch sonderlich ernst genommen_ mit fatalen Folgen. Zudem sollte man Emotionen und Gefühle differenziert im Auge behalten. Gefühle _per se etwas Neutrales_ zeigen uns, wie es uns geht, ermöglichen uns zu kommunizieren und sagen uns, woran Bedarf besteht. Sie zu erforschen, sich zu fragen, woher sie kommen, Selbstreflexion und emotionale Intelligenz zu fördern, um zu erfahren, was genau dahinter steckt, ist als grundlegende Herangehensweise auf Konflikte übertragbar. Diese bedeuten nicht gleich Gewalt, sind prinzipiell eine Form von Energie, welcher unterschiedliche Dynamiken innewohnen. Eine Pflanze wächst daran, wird in Folge dadurch stärker. Auch In dieser Hinsicht haben wir, was den geeignet Umgang betrifft. von Kindesbeinen an noch einiges zu lernen.

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