schätzomative
von riemsche
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Angeworben über Online-Forschungsplattformen in den USA und Großbritannien, sollten Probandinnen und Probanden schätzen, wie viel eine Waschmaschine, ein Klavier oder ein Elefantenbaby wiegt. Dann wurden sie gebeten, sich die Sache noch einmal zu überlegen, dies allerdings auf unterschiedliche Weise. Die einen sollten einfach ein zweites Mal raten, die anderen dabei die Perspektive eines Freundes einnehmen, der ihrer Meinung nach ähnlich tickt wie sie. Und eine dritte Gruppe sollte sich jemanden vorstellen, der ihrer Erfahrung nach anders tickt und sich fragen_ Was würde so wer dazu sagen? In der dritten Gruppe unterschied sich der zweite Tipp deutlicher vom ersten als in den beiden anderen Gruppen. Der Mittelwert beider Tipps kam zum einen dem richtigen Ergebnis am nächsten und war zudem besser als der Durchschnitt zwischen den ersten und den zweiten Tipps der anderen beiden Gruppen. Dort lag man nur in rund jedem fünften Fall im Rahmen beider Schätzungen richtig – hingegen in jedem dritten Fall, wenn die fiktive Meinung eines Andersdenkenden mit einbezogen wurde. Forscher sprechen in dem Zusammenhang von einem inner crowd effect, angelehnt an wisdom of the crowd, die Weisheit der vielen. Bei Letzterer handelt es sich um das oft bestätigte Phänomen, dass der Mittelwert aus vielen unabhängigen Schätzungen einem wahren Wert in der Regel näher kommt als Einzelmeinungen. Zudem bedarf es offenbar dazu keiner realen Umfrage unter vielen. Sich eine alternative Meinung vorzustellen und erst dann sagen wie viel s mir wert ist tut es auch.
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