Aus "Aufzeichnungen eines Soldaten"

Jetzt bin ich ganz alleine. Es ist ein schöner Sommertag und die Bäume und Wiesen strahlen eine paradiesische Ruhe aus. Die Vögel zwitschern und die Grillen zirpen. Alles ist so natürlich, so richtig.

Ich stehe aus der Wiese auf und bewege mich langsam an die Orte wo noch vor einiger Zeit so viele Menschen waren. So viel Leben. Ihr. Ich mache die letzte Inspektion. Obwohl die völlig unnötig ist. Es ist wohl eher der sentimentalen Stimmung wegen.

Wisst ihr noch wie es war als wir alle noch hier zusammen waren? Wie wir gemeinsam die Runden drehten und in den Wiesen lagen. Damals hörte man die Vögel und Grillen kaum, so laut waren wir. Einer nach dem anderen ging fort. Irgend einer musste ja zurück bleiben. Das bin dann wohl ich. Es ist keine Trauer, die mich an diesem wundervollen Ort erreicht. Es ist eher so, wie wenn man zu einer Veranstaltung gehen will, wo alle anderen schon auf einen warten und ihren Spaß haben, nur man selber hat den Bus verpasst und muss noch ein wenig warten.

Ich warte. Ich genieße diesen Moment in dem nichts passiert. Dieser Moment in dem mir nichts passieren kann weil niemand da ist, der mir etwas antun könnte.

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